Schon bei der Kommunalwahl vor zwei Wochen waren die Themen Klima und Umwelt die wichtigsten wahlentscheidenden Themen für die Bürger in NRW. Auch bei der Stichwahl um das Kölner Oberbürgermeisteramt am Sonntag werden sich die Themen erneut auf dem Wahlzettel niederschlagen. Wer die Wähler überzeugen will, muss sich glaubhaft für mehr Klimaschutz in Köln stark machen. Dazu gehört auch, den Ausbau Erneuerbarer Energien zu forcieren.

Jeder dritte Wähler in Nordrhein-Westfalen hat bei der Kommunalwahl mit Blick auf Umwelt und Klima abgestimmt. Für 32 Prozent der Wähler waren sie die wichtigsten wahlentscheidenden Themen. Mehr Klimaschutz wird damit zu einem der zentralen Aufträge an die Kommunen.

Vor allem beim Ausbau der Erneuerbaren Energien gibt es in Köln noch große Potenziale zu heben: Aktuell beträgt der Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch in Köln gerade einmal 1,4 Prozent. Den größten Anteil davon liefern Solar-Dachanlagen mit rund 53 Gigawatt-Stunden pro Jahr (Strom für rund 18.000 Dreipersonenhaushalte). Möglich wären jedoch bis zu 3.365 Gigawatt-Stunden pro Jahr – rechnerisch genug Strom für 1,1 Millionen Haushalte und damit mehr als genug für alle Kölnerinnen und Kölner.

Heinrich Lieser, Vorsitzender des Regionalverbandes Köln/Rheinland des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) fordert daher vom zukünftigen Stadtoberhaupt: „Gerade die Kommunalpolitik kann so viel erreichen beim Klimaschutz. Die jetzigen Ansätze sind gut, aber um die Klimaschutzziele zu erreichen muss da noch mehr kommen: Solaranlagen auf die Dächer öffentlicher Gebäude, Bürgerberatung ausdehnen und weitere finanzielle Anreize für die Anschaffung von PV-Modulen und Speichern setzen. Gleichzeitig muss die Kölner Privatwirtschaft in den Ausbau der Erneuerbaren Energieträger in Köln einbezogen werden. Wir schaffen dadurch neue Arbeitsplätze und Wettbewerb der besten Ideen beim Ausbau der Erneuerbaren in Köln.“

Dieser Appell richtet sich konkret an den Kölner Klimazielen aus: Die Stadt Köln hat bereits im Juli 2019 den Klimanotstand ausgerufen und sich damit einer Reihe weiterer Kommunen und Städte in ganz Deutschland angeschlossen. Mit dem Klimanotstand legt sich die Stadt die Selbstverpflichtung auf, alle stadtpolitischen Maßnahmen auf ihre Vereinbarkeit mit den Pariser Klimaschutzzielen zu überprüfen und Klimaschutzmaßnahmen gezielt zu fördern.

Beraten wird die Stadt dabei vom eigens einberufenen Klimarat, dem auch Reiner Priggen (Dipl.-Ing.), Vorsitzender des LEE NRW, angehört: „Den Klimanotstand in Köln auszurufen war eine wichtige Sache. Das Wort ‚Notstand‘ zeigt ganz drastisch: Hier helfen keine kleinen Aktionen mehr. Jetzt muss mit aller Kraft gehandelt werden. Ganz unabhängig davon, wer am Sonntag die Wahl gewinnt, muss der Klimaschutz weiter im Zentrum der Kölner Politik stehen und der Ausbau der Erneuerbaren mit hoher Priorität angegangen werden.“

PM: OB-Wahl: Klimaschutzpotenziale nutzen

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